Strecksehnenriss Finger
Die Finger werden durch Strecksehnen und Beugesehnen bewegt. Die Strecksehnen der Finger laufen über den Handrücken, das Grund – und Mittelgelenk und setzen an der Basis des Endgliedes am Knochen an. Bei ungünstigen Belastungssituationen (plötzliches Beugen des Endgliedes bei angespannter Strecksehne) kann es zum Reißen der Sehne kommen. Der klassische Fall ist das Einstecken des Bettlakens mit kraftvoll gestreckten Fingern zwischen Matratze und Bettrahmen, wobei der Finger an diesem hängen bleibt, plötzlich ungewollt gebeugt und die Sehne überlastet wird. Diese kann dann direkt am Knochen oder kurz davor reißen (reiner Sehnenriss) oder mit einem kleinen Stück Knochen aus dem Endglied ausreißen (knöcherner Sehnenausriss). Das Ergebnis ist ein dauerhaft in Beugung stehendes Endglied, welches nicht mehr aktiv gestreckt werden kann. Die operative Therapie wird nur noch bei großen Knochenausrissen empfohlen. Die Operation von kleinere Ausrissen und reinen Sehnenverletzungen ist sehr aufwendig und die Ergebnisse sind meist nicht besser als bei nichtoperativen Behandlungen. Das entscheidende ist (auch nach einer Operation) die Ruhigstellung des Endgelenkes. Der Heilungsprozess eines Knochenausriss dauert in der Regel 6 Wochen. Bei einem Sehnenriss muss sich Sehne mit Sehne oder Sehne mit Knochen vereinen. Dies dauert deutlich länger (ca. 10-12 Wochen). In dieser Zeit muss das Endgelenk absolut ruhig gestellt sein und darf nicht ein einziges Mal bewegt werden. Nur so besteht die Chance, dass das Gelenk später wieder völlig gestreckt werden kann. Dennoch verbleibt oft eine minimale Beugestellung bzw. unvollständige Streckung.
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